Konserven im Glas

Notration Lebensmittel – Welche Lebensmittel für den Katastrophenfall?

Wer sich in der Krisenvorsorge mit dem Thema Lebensmittel beschäftigt, stellt sich früher oder später die Frage “Welche Lebensmittel sind für den Notvorrat geeignet?”. Soll ich lang haltbare Lebensmittel kaufen? Worauf muss ich bei der Lagerung der Lebensmittel achten? Für wieviele Tage soll ich meinen Notvorrat anlegen und welche Lebensmittel sind für den Notvorrat eher ungeeignet? Reichen mir ein paar Dosen Ravioli oder gibt es auch noch Alternativen zu Konserven? Diese und weitere Fragen werden wir in diesem Artikel beantworten!

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Welche Arten von Lebensmitteln gibt es?

In der Krisenvorsorge ist es wichtig, dass du Lebensmittel in deinem Notvorrat vielfältig gestaltest. Hierzu kannst du die Lebensmittel auf verschiedene Arten kategorisieren. Das hilft dir deinen Notvorrat nicht zu einseitig zu gestalten und gleichzeitig die Nährstoffvielfalt zu erhöhen, sodass du auch im Krisenfall gesund bleibst. Abwechslung in deinem Notvorrat trägt nämlich vorallem auch bei Eintreten eines Krisenfalles dazu bei, dass dir das Essen nicht vergeht. Beachte: Lebensmittel die du auch außerhalb von Krisensituationen nicht essen würdest, eignen sich grundsätzlich nicht für deinen Notvorrat!

Die folgenden Arten von Lebensmitteln solltest du in deinem Notvorrat haben. Wir gehen dabei zunächst auf Lebensmittel mit der längsten Haltbarkeit ein und betrachten anschließend weniger lang haltbare Lebensmittel.

Langzeitlebensmittel

Wie der Name Langzeitlebensmittel schon sagt, handelt es sich dabei um speziell preparierte und konservierte Lebensmittel, die eine besonders lange Haltbarkeit aufweisen. Konkret bedeutet lang haltbar, dass Langzeitlebensmittel bedenkenlos über mehrere Jahre gelagert werden können, ohne dass sie verderben. Bei korrekter Lagerung – d.h. möglichst kühl, trocken und dunkel – sind Langzeitlebensmittel wie etwa Konserven oft sogar unbegrenzt haltbar. So ist bekannt, dass Nahrungsmittel in Dosen z.T. auch noch Jahre oder sogar Jahrzehnte nach Ablauf der aufgedruckten Haltbarkeit genießbar waren.

Konserven

Die wohl bekanntesten Langzeitlebensmittel sind Konserven, die man sowohl in Dosen als auch in Gläsern erwerben kann. Wobei Konserven in Dosen eine bessere Haltbarkeit nachgesagt wird als Konserven in Gläsern. Das hängt damit zusammen, dass Dosen die enthaltenen Lebensmittel auch vor Licht schützen. Und Licht, vorallem das UV Licht der Sonne, trägt maßgeblich zur Reduzierung der Haltbarkeit bei.

Doch warum sind Langzeitlebensmittel so lange haltebar? Das liegt an mehreren Faktoren. Zum einen werden die Lebensmittel in der Konserve luftdicht eingeschlossen. Für den Verderbungsprozess wird Sauerstoff benötigt, der beim Konservieren der Nahrungsmittel reduziert oder durch Vakuumierung komplett entfernt wird. Weiterhin werden Konserven über einen längeren Zeitraum auf 100 Grad Celsius erhitzt, sodass Baktieren und Keime abgetötet werden, die maßgeblich die Haltbarkeit der Lebensmittel beeinträchtigen. Konserven wie etwas Saure Gurken werden hingegen nicht erhitzt. Hier trägt der saure und salzige Gurkenaufguss dazu bei, dass Baktieren nicht überleben oder sich vermehren können.

Folgende Konserven (im Glas oder in Dosen) solltest du in deinem Notvorrat haben. Beachte dabei nur Konserven zu kaufen, die du auch wirklich essen würdest:

  • Fertiggerichte in Dosen wie bspw. Linsensuppe, Kartoffelsuppe, Erbsensuppe, Ravioli
  • Bohnen (weiße Bohnen, grüne Bohnen, Kidneybohnen)
  • Erbsen, Mais oder / und Mischgemüse
  • Dosenbrot (solltest du in der Krise nicht backen können 😉 )
  • Obst nach Geschmack, z.B. Apfelmus, Sauerkirschen, Ananas
  • Dosenfleisch und Dosenwurst (sofern du das magst)
  • Saure Gurken
  • Thunfisch in Dosen
  • Soßen (Tomatensoße im Glas, Pesto, usw. )

Achte auf eine große Vielfalt und eine gute Mischung aus einzelnen Zutaten. Dann wird dir zu Krisenzeiten bzw. Notsituationen auch nicht langweilig. Fertiggerichte aus Konserven sind im Krisenfall auch kalt essbar. Aus einzelnen Zutaten kannst du jedoch ein abwechslungsreicheres Essen zubereiten. Beschaffe dir auch einen Campingkocher bzw. Gaskocher, damit du deine Lebensmittel aus dem Notvorrat auch erwärmen kannst.

Getrocknete Nahrung

Zusätzlich zur bekannten “Dosen-Nahrung” gibt es auch noch andere Arten der Langzeitlebensmittel. Das sind z.B. getrocknete Nahrungsmittel. Diese sind zu Lagerung ebenfalls sehr gut geeignet, weil die Haltbarkeit hier durch Wasserentzug gewährleistet wird. Diese Art Nahrungsmittel sollten natürlich auch trocken gelagert werden. Dann sind genau wie Konserven lang haltbar. Wenn die getrockneten Nahrungsmittel zusätzlich vakuumiert sind, können diese im Idealfall auch unbegrenzt haltbar sein. Hier bestimmt die trockene, kühle und lichtgeschützte Lagerung ebenfalls wie lange deine Nahrungsmittel genießbar bleiben. Getrocknete Lebensmittel solltest du daher ebenfalls in deinen Lebensmittelvorrat integrieren.
Hierzu zählen folgenden Lebensmittel:

  • Reis
  • Nudeln
  • Grieß
  • Hartkekse
  • Trockenfleisch (je nach Geschmack im Outdoor Bereich auch sehr beliebt auf langen Wanderungen)
  • Zucker
  • Gewürze (Salz, Pfeffer, Knoblauchpulver und andere getrocknete Gewürze)
  • Trockenfrüchte
  • getrocknetes Suppengemüse
  • Linsen, Kichererbsen und andere Hülsenfrüchte
  • Tomaten
  • Milchpulver (kann mit Wasser zu Milch verrührt werden)
  • Kakaopulver (hebt die Stimmung)

Getrocknete Lebensmittel sind nur bedingt zum direkten Verzehr geeignet. Gerade Reis und getrocknete Nudeln müssen zuvor mit Wasser aufgekocht werden. Getrocknetes Obst kannst du dagegen direkt essen, aber übertreibe es nicht, da deinem Körper durch den Verzehr Wasser entzogen wird. Grundsätzlich kannst du diese Lebensmittel aber auch unzubereitet essen. Wer allerdings schonmal auf einer getrockneten Nudel rumgekaut hat, stellt schnell fest, dass das keine leckere Mahlzeit ersetzt. Stelle also sicher, dass du genug Wasser zum Zubereiten der getrockneten Lebensmittel zur Verfügung hast und dass du das Wasser mit einem Gaskocher oder Holzofen erhitzen kannst. Dann stellen getrocknete Nahrungsmittel eine ideale Erweiterung für deinen Lebensmittelvorrat dar.

Spezielle Langzeitnahrung

Zusätzlich zu Konserven und getrockneten Lebensmitteln gibt es auch noch spezielle Langzeitnahrung, die auf lange Haltbarkeit und Krisenvorsorge ausgelegt ist. Die lange Haltbarkeit wird dabei durch die Kombination mehrerer Konservierungsmethoden gewährleistet. Langzeitnahrung wird z.B. im ersten Schritt gekocht anschließend gefriergetrocknet und dann vakuumverpackt. Durch die Kombination der Konservierungsmethoden sind diese Langzeitlebensmittel besonders lange haltbar und laut Gesetzgeber auf eine Mindesthaltbarkeit von 8-20 Jahren datiert. Bei korrekter Lagerung sind auch diese Langzeitlebensmittel unbegrenzt haltbar.

Beispiele für diese speziellen Langzeitlebensmittel sind:

  • NRG-5 / NRG-5 Zero
  • BP-ER
  • EPA
  • POW-R1
  • MSR 500
  • CONVAR-7
  • Tactical Foodpack

Hinter den kryptischen Bezeichnungen NRG-5, BP-ER oder MR 500 stecken stark komprimierte Weizenriegel die mit weiteren Inhaltsstoffen wie Vitamine und Mineralstoffe angereichert sind. Eine 500g Packung entspricht dabei einer Tagesration für einen ausgewachsenen Menschen mit einem Energiebedarf von 2300 kcal. Die Weizenriegel können grundsätzlich in ihrer trockenen Form direkt gegessen oder durch vermischen mit Wasser als eine Art Brei verzehrt werden. Der Geschmack dieser Produkte ist süßlich und zum Teil gewöhnungsbedürftig. Wenn man die Riegel roh verzehrt, sollte man in jedem Fall ausreichend Wasser dazu trinken. In der Kritik stehen diese Produkte aber aufgrund kritischer Inhaltsstoffe wie etwas Palmfett. Für Allergiker sind diese Produkte ggf. ebenfalls nicht geeignet, da die Allergene Weizen, Soja Protein und Gerstenmalzextrakt enthalten ist.

Hinter der Abkürzung EPA steckt der Begriff “Einpersonenpackung”. Hierbei handelt es sich nicht um ein einzelnes Produkt, sondern um eine Zusammenstellung verschiedener Produkte, welche die 3 Mahlzeiten Frühstück, Mittag und Abendessen ersetzen sollen. Es gibt verschiedene Zusammenstellungen von EPA. So unterscheiden sich die enthaltenen Produkte in Auswahl und Geschmack je nach Land in dem sie angeboten werden. Üblicherweise sind im EPA die sogenannten Panzerkekse und andere Süßspeisen enthalten, es gibt eine vollwertige Mahlzeit als Konserve sowie verschiedene Aufstriche wie Marmelade und Getränkepulver zum Anrühren eines Kaffees oder Tees.

POW-R1 und CONVAR-7 bestehen genauso wie NRG-5, BP-ER und MR 500 aus Weizenbasis, wobei POW-R1 und CONVAR-7 eher den Charakter eines Energieriegels haben. Der Geschmack dieser Energieriegel ist vielfältiger. So bietet CONVAR-7 z.B. den Geschmack Multivitamin, Peanut und Chocochino an. Leider enthalten auch diese Produkte Palmfett, welches unter Verdacht steht, Krebserkrankungen zu begünstigen. Palmfett hat den höchsten Gehalt an Glycidol-Fettsäureester, das bei der Verdauung Glycidol abspaltet. Glycidol ist laut dem Bundesinstintut für Risikobewertung (BfR) als krebserregend eingestuft.

Lang haltbare Lebensmittel

In dieser Kategorie betrachten wir Nahrung, die aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften schon mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre haltbar ist. Teilweise werden die Produkte aber ebenfalls speziell behandelt, um die Haltbarkeit zu maximieren. Auch hier gibt es Lebensmittel, die unbegrenzt haltbar sind.

Bestimmte Lebensmittel enthalten von sich aus bereits nur wenig Wasser und sind daher für Bakterienkulturen nur wenig anfällig. Andere Lebensmittel sind stark salzhaltig und erschweren so den Verderbungsprozess. Auch stark zuckerhaltige oder scharfe Nahrungsmittel bilden eine ungünstige Grundlage für Bakterien. Alkohol in hoher Konzentration zerstört die Bakterienzellen und eignet sich daher ebenfalls zum Konservieren.

Hier ein paar Beispiele:

  • H-Milch (ultrahoch erhitzt und daher mehrere Monate haltbar)
  • Honig (hoher Anteil an Zucker und antiseptisch)
  • Sirup
  • Salami und andere Räucherware
  • Parmesan Käse (durch die konservierende Salzkruste aufgrund der Herstellung)
  • Nüsse
  • Kartoffeln (die richtige Lagerung vorausgesetzt, sind Kartoffeln mehrere Monate haltbar)
  • Schokolade
  • Gummibären
  • hochprozentiger Alkohol (je höher der Alkoholgehalt, desto besser die Haltbarkeit)
  • Wein und Spirituosen
  • Essig
  • Öl
  • Wasser (richtig gelagert auch unbegrenzt haltbar)

Frische Lebensmittel und TK-Ware

Ist es sinnvoll frische Lebensmittel oder Tiefkühlware (TK) für die Krisenvorsorge zu kaufen? Nun solange ein Krise nicht eingetreten ist, solltest du in jedem Fall auch weiterhin frische Lebensmittel kaufen. Sofern die Energieversorgung funktioniert, sind auch frische Lebensmittel mehrere Tage haltbar. Tiefkühlware ist ebenso nützlich sofern du auch im Krisenfall Strom verfügbar hast. Fällt der Strom aus, solltest du frische Lebensmittel und Tiefkühlware zuerst verbrauchen. Verfügst du z.B. über eine autarke Solaranlage oder einen Notstromgenerator kannst du deine Kühlgeräte auch bei Stromausfall zumindest für einen begrenzen Zeitraum weiter betreiben. Wenn du dich allerdings auf eine Krise von mehreren Tagen oder Wochen vorbereiten willst, solltest du in deinem Notvorrat vorallem auf Langzeitlebensmittel und lang haltbare Lebensmittel setzen.

Wie lagere ich meine Lebensmittel richtig?

Der beste und umfangreichste Lebensmittelvorrat nützt dir nichts, wenn dein Notvorrat innerhalb von ein paar Tagen verdirbt, weil die Lagerung deiner Lebensmittel Schimmelbildung und Bakterien begünstig.

Achte daher darauf, dass deine Lebensmittel in einem Raum untergebracht sind, der ideale Bedingungen aufweißt. Dieser Raum sollte lichtgeschützt sein. Vorallem Sonnenlicht trägt zum schnelleren Verderben deines Notvorrats bei. Dunkle deinen Vorratsraum also ab oder packe deine Lebensmittel in lichtgeschützte Kisten. Sorge außerdem dafür, dass der Raum kühl ist. Idealerweise sollte der Raum eine Temperatur von 8-19° Celsius haben. Vorallem bei Lebensmitteln, die nicht luftdich verpackt sind, solltest du außerdem auf eine geringe Luftfeuchtigkeit achten. Idealerweise sind deine Lebensmittel vakuumverpackt.

Wenn du neue Produkte für deinen Notvorrat kaufst, solltest du diese auch in deinen Alltag einbinden. Kaufe also möglichst keine Lebensmittel, die du nicht auch außerhalb einer Krise essen würdest. Verwende das sogenannte Rotationsprinzip bei dem du zuerst gekaufte Lebensmittel auch zuerst verbrauchst. Wenn du also neue Lebensmittel kaufst, stelle diese hinten in dein Lagerregal und verbrauche die vorne stehenden Lebensmittel zuerst. So erneuerst du automatisch deinen Notvorrat und läufst nicht Gefahr, dass du die gekauften Produkte irgendwann wegschmeißen musst.

Für wieviele Tage soll ich einen Notvorrat anlegen?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt einen Notvorrat für mindestens 10 Tage anzulegen. Es wird davon ausgegangen, dass ein erwachsener Mensch einen Mindesttagesbedarf von 2.200 Kilokalorien (kcal) hat. Dementsprechend muss dein Notvorrat 22.000 kcal pro Person umfassen. Plane unbedingt auch deine Kinder und Haustiere ein, sofern du welche hast. Zur Vereinfachung kannst du ein Kind oder z.B. ein Hund einfach als eine erwachsene Person rechnen. Das entspricht natürlich nicht der Realität, da ein Kind oder Hund weniger kcal benötigt als ein erwachsener Mensch. Jedoch ist es besser mehr Nahrung verfügbar zu haben, als zu wenig 😉

Neben Nahrung benötigst du für die 10 Tage auch Trinkwasser. 2 Liter pro Person/Kind/Haustier und solltest du pro Tag ebenfalls einplanen. Mit meinem Wasserbedarfsrechner kannst du die benötigte Menge an Wasser leicht ermitteln.

Fazit

Deinen Notvorrat solltest du vielfältig gestalten. Hier ist eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Produkten ratsam. Eine große Auswahl an verschiedenen Lebensmitteln sorgt auch in Krisenzeiten für eine ausgewogene Ernährung. Geeignet für die Krisenvorsorge sind dabei vorallem Langzeitlebensmittel oder zumindest Lebensmittel die lange haltbar sind. Langzeitnahrung ist mehrere Jahre haltbar, ist im Geschmack auf Dauer aber eventuell einseitig. Greife daher eher zu Lebensmitteln wie etwa Nudeln, Reis, Konserven oder andere haltbare Lebensmittel, die du auch im normalen Alltag verwendest. Denke auch an kleine “Stimmungsaufheller” wie beispielsweise Schokolade und Gummibären.

Besonderen Wert solltest du auch auf die Lagerung deiner Lebensmittel legen. Dunkel, trocken und eine Temperatur zwischen 8-19° Celsius sind ideale Bedingungen für die Lagerung deiner Lebensmittel.

Das BBK rät einen Notvorrat für mindestens 10 Tage anzulegen. Pro Person (einschließlich Kinder und Haustier(e)) und Tag sollte man mindestens 2.200 kcal und 2 Liter Trinkwasser einplanen. Bei einem Einpersonenhaushalt sind das also 22.000 kcal und 20 Liter Trinkwasser für 10 Tage.

In der Krisenvorsorge sind 10 Tage Notvorrat allerdings das absolute Minimum.

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