Krisenvorsorge / Prepping: Warum das für jeden wichtig ist

Viele Menschen glauben immer noch, dass die Krisenvorsorge oder auch Prepping (abgeleitet vom englischen “be prepared”) nur etwas für Verrückte und Weltuntergangsfanatiker ist. Prepper sind antiautoritär gegen den Staat! Zumindest hört man in den Medien oft solche Äußerungen. Aber seit der Corona-Krise, der Flutkatastrophe im Ahrtal oder dem nunmehr schon mehrere Monate andauenden Russland-Ukraine Krieg wird deutlich, dass auch in unserer modernen Gesellschaft Krisensituationen eintreten können. Das Wort Prepper ist also längst nicht mehr so negativ behaftet und die Menschen denken verstärkt über das Prepping nach. Tatsächlich sollte jeder einen Plan für den Notfall haben. Ein großes Unglück oder eine Katastrophe kann jederzeit und unerwartet eintreten. Wenn du nicht vorbereitet bist und deine Vorräte zur Neige gehen, fangen die Probleme an. Da wir ein vergleichsweise komfortables Leben führen, ist es wichtig, dass wir darauf vorbereitet sind, wenn etwas schief geht. Denn “wer es nicht schafft sich vorzubereiten, ist vorbereitet es nicht zu schaffen”!

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Worum geht es eigentlich bei der Krisenvorsorge?

Einer der wichtigsten Aspekte der Krisenvorsorge ist es, im Ernstfall ohne äußere Hilfe für ein paar Tage oder sogar Wochen überleben zu können, bis der Notstand wieder behoben ist.

So empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz BBK), dass jeder Haushalt Vorräte für mindestens 10 Tage anlegen sollte, um eine Krisensituation überstehen zu können. Dazu gehören Lebensmittel, Wasser und Medikamente, aber auch Dinge wie warme Kleidung, ein Erste-Hilfe-Set und eine Taschenlampe.

Krisenvorsorge wird oft auch als Prepping bezeichnet, bzw. diejenigen, die sich vorbereiten sind sogenannte Prepper. Das Wort Prepper abgeleitet aus dem englischen “to be prepared”, das auch mit dem Pfadfindergruß “Be prepared!” in Verbindung gesetzt wird, bedeutet nichts anderes als sich vorzubereiten.

Natürlich ist es am besten, so viele Vorräte wie möglich zur Hand zu haben. Aber das Wichtigste ist, dass du einen Plan hast und weißt, was du in einer Notsituation tun musst. Wenn du geistig vorbereitet bist und einen Plan hast, kannst du kritische Situationen besser einschätzen und bewältigen und falls nötig auch schneller Entscheidungen treffen.

Krisenvorsorge bedeutet also nicht nur Vorräte anzulegen. Es geht auch darum, die richtigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu haben. Zum Beispiel sollte jeder wissen, wie er im Falle eines Lecks das Wasser und das Gas in seiner Wohnung abstellen kann. Darüber hinaus es ist wichtig zu wissen, wie man Lebensmittel und Wasser richtig lagert und wie man Wasser bei Bedarf reinigt.

Nützlich sind auch medizinische Grundkenntnisse, z. B. zur Behandlung von Wunden oder die Durchführung von Erste-Hilfe-Maßnahmen. Wenn du zwar ein Erste Hilfe Set besitzt aber nicht damit umzugehen weißt, ist das in etwa gleichbedeutend damit als hättest du dir kein Erste Hilfe Set beschafft.

Kurz gesagt, bei der Krisenvorsorge geht es darum, auf den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein. Es geht darum, geistig vorbereitet zu sein und über die richtigen Vorräte, Kenntnisse und Fähigkeiten zu verfügen, um mit einer Notsituation fertig zu werden. Jeder sollte einen Plan für den Ernstfall haben. Warte also nicht, bis es zu spät ist – wenn der Notstand erst eingetreten ist, könnte es zu spät sein.

Was können mögliche Krisensituationen sein?

Es gibt viele mögliche Krisensituationen, die eintreten können. Hier sind nur einige Beispiele:

  • Eine Naturkatastrophe wie ein Wirbelsturm, ein Tornado, ein Erdbeben oder eine Überschwemmung.
  • Eine von Menschen verursachte Katastrophe, wie ein Terroranschlag oder ein Industrieunfall
  • Ausfall der Infrastruktur, z. B. Stromausfall oder Wasserknappheit

Es muss also nicht immer die Zombieapokalypse oder der Asteroideneinschlag sein. Die o.g. Beispiele sind durchaus realistisch und auch in den vergangenen Jahren gehäuft aufgetreten. Man kann also nur vom Glück reden wenn es einen nicht selbst trifft.

Aber das muss auch gar nicht sein. Eine Naturkatastrophe in einem Nachbarland kann uns auch treffen, wenn z.B. Energie- und Gasleitungen beschädigt oder sogar zerstört werden. Deutschland importiert sowohl Energie als auch viele Ressourcen aus dem Ausland. Fallen also wichtige Zulieferer weg, kann auch Deutschland sehr schnell ohne Strom dastehen.

Wie kann ich mich auf Krisensituationen vorbereiten?

Es gibt viele Möglichkeiten, sich auf Krisensituationen vorzubereiten. Nachfolgend werde ich dir verschiedene Punkte aufzeigen, die dir als Anreiz für deine persönliche Krisenvorbereitung dienen sollen.

Erstelle einen Notfallplan

Der erste Schritt besteht darin, einen Notfallplan zu erstellen – oder Prepper Liste wie es viele bezeichnen. Teil der Prepper Liste sollte in jedem sein, wer im Notfall zu kontaktieren ist, wo man sich trifft und was jedes Familienmitglied tun sollte. Bedenke hierbei, dass es bei einem landesweiten Stromausfall ggf. keine Kommunikationsmöglichkeit mehr gibt. Telefon- und Handynetze können ausfallen. Setze dich also am besten zeitnah mit deinen Liebsten zusammen und überlege mit ihnen gemeinsam, was ihr im Ernstfall macht.

Folgende Fragen solltet ihr klären:

  • Was sollte jedes Familienmitglied in einem Notfall tun? Z.B. Notfallgepäck packen: wichtige Dokumente zusammen suchen. Nahrung und Wasser für alle zusammenstellen. Idealerweise hast du dafür bereits ein Notfallgepäck zusammengestellt, dass du im Ernstfall einfach nur greifen und mitnehmen kannst. Wer stellt das Wasser bei einem Wasserschaden ab? Wo ist der Sicherungskasten oder das Gasventil und wer stellt es im Schadenfall ab?
  • An wen wenden wir uns in einem Notfall? Gibt es einen Nachbarn eures Vertrauens? Oder welches Familienmitglied soll kontaktiert werden? Wo sind die nächsten Notfallstellen, wie Krankenhaus, Polizei…
  • Wo treffen wir uns, wenn wir nicht in unserer eigenen Wohnung bleiben können? Im nahegelegenden Wald, bei einem Verwandten oder an einem öffentlichen Ort?

Sobald du diese Fragen beantwortet hast, solltest du sie in einem Notfallplan festhalten. Das kann z.B. eine ganz einfache Stichpunktliste sein, die du im Ernstfall auch zur Hand nehmen kannst, um die einzelnen Punkte abzuhaken.

Erstelle dir eine Notfallausrüstung

Der zweite Schritt besteht darin, eine Notfallausrüstung zusammenzustellen – auch Fluchtrucksack oder Bug Out Bag (kurz BOB) genannt. Der Fluchtrucksack sollte alles enthalten, was du zum Überleben für mindestens 72 Stunden benötigst und ist vorallem dann wichtig, wenn du deine Wohnung oder dein Haus schnell verlassen musst.

Deine Notfallausrüstung sollte neben Lebensmitteln und Trinkwasser auch andere Ausrüstung für dich und deine Liebsten beinhalten (Kinder und Haustiere nicht vergessen!).

Eine Liste von Dingen, die in deiner Notfallausrüstung nützlich sein könnten:

  • Rucksack
  • Lebensmittel und Wasser für mindestens 72 Stunden
  • Erste-Hilfe-Set
  • Medikamente (lebensnotwendige, beispielsweise Blutdruckmedikamente)
  • warme und wetterfeste Kleidung (vorallem im Winter), auch Mütze, Schal und Handschuhe
  • Taschenlampe (besser 2, falls eine kaputt geht) / Kopflampe
  • wichtige Dokumente (Geburtsurkunde, Personalausweis/Reisepass)
  • wasserdichte Hüllen (für deine Dokumente, Handy, etc.)
  • Bargeld (Kartenzahlung funktioniert ggf. nicht mehr und Geldautomaten sind ohne Strom)
  • Notfall-/Kurbelradio mit Akku oder Batterien – damit erfährst du auch im Krisenfall etwas über die Geschehnisse in deiner Region oder der ganzen Welt
  • Notfallzelt und/oder Schlafsack falls du draußen schlafen musst
  • Isomatte
  • Plane oder Tarp (wenn du draußen schläfst kannst du dir damit eine Überdachung improvisieren)
  • Rettungsdecke
  • Notizblock und Bleistift
  • Feuerzeug oder Streichhölzer
  • Schnur / Paracord
  • Taschenmesser / Outdoormesser
  • Taschentücher, Feuchttücher und andere Hygieneartikel (z.B. Tampon/Binden bei Frauen)

Besuche einen Erste-Hilfe-Kurs

Der dritte Schritt ist die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs. Dort lernst du, wie du in einem Notfall Erste Hilfe leisten und was du tun kannst, bis Hilfe eintrifft.
Außerdem lernst du so wie du die Ausrüstung deiner Notfallausrüstung richtig verwendest. Es gibt auch spezielle “Survivalkurse” bei denen du gerade das Überleben außerhalb deiner schützenden 4 Wände sicherstellen kannst. Wenn Notstand eintritt und sich jemand z.B. aus Panik verletzt, können Erste Hilfe Maßnahmen entscheidend sein, um das Leben von dir und deinen Liebsten zu retten. Du solltest deine Erste Hilfe Kenntnisse also unbedingt regelmäßig auffrischen. Das gibt dir zugleich Sicherheit und Selbstvertrauen, solltest du Erste Hilfemaßnahmen anwenden müssen.

Lege Vorräte an

Der vierte und letzte Schritt besteht darin, sich einen Vorrat anzulegen. Das bedeutet, dass du in deinem Haus oder deiner Wohnung genügend Lebensmittel und Wasser für mindestens 10 Tage vorrätig haben solltest. So lautet die offizielle Empfehlung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Neben Lebensmitteln und Wasser sind aber auch Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände wichtig, die dir das Leben in einer Krisensituation erleichtern.

Diese Dinge gehören in deinen Notvorrat

Meine persönliche Empfehlung ist, dass du mindestens 2 Wochen, also 14 Tage autark und ohne das Haus oder die Wohnung zu verlassen überleben kannst.

Die folgenden Dinge solltest du in deinem Notvorrat haben:

Trinkwasser aber auch Brauchwasser für mindestens 14 Tage für alle Familienmitglieder und Haustiere – deinen Wasserbedarf kannst du ganz einfach mit meinem Wasserbedarfsrechner ermitteln.

Außerdem Lebensmittel und Ausrüstung für mindestens 14 Tage für alle Familienmitglieder und Haustiere:

Zusammenfassung

In der Krisenvorsorge ist es nicht nur wichtig möglichst viel an Lebensmitteln und Wasser in deinem Notvorrat zur Verfügung zu haben. Sondern auch das Wissen und die eigenen Fertigkeiten sind wichtig, damit du im Ernstfall richtig reagierst. Eine Prepper Liste hilft dir den Überblick über deinen Notvorrat zu behalten und im Ernstfall sofort die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Die beste Ausrüstung ist im Notfall nutzlos wenn du nicht damit umzugehen weißt. Mit einem Fluchtrucksack kannst du im Notfall sofort die Flucht ergreifen wenn du in deinem Haus oder deiner Wochung nicht mehr sicher sein kannst. Auch wenn es vielleicht seltsam sein kann, spiele ruhig einmal ein Krisenszenario mit deiner Familie oder Freunden durch. Schaltet z.B. Abends einmal die Sicherungen auf aus. Seid ihr dann noch in der Lage ruhig und bedacht zu handeln?
Probiert es aus! Dann seid ihr beim Eintreten des Ernstfalles besser vorbereitet!

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